Bundesnahe Unternehmen: Zielvorgaben 2007 des Bundesrats insgesamt erreicht

Bern, 17. April 2008, 17.04.2008 - Der Bundesrat hat gestern den Bericht über die Leistungen der bundesnahen Unternehmen SBB, Post und Swisscom an die zuständigen parlamentarischen Kommissionen verabschiedet. Darin hält er fest, dass Post und Swisscom die vom Bundesrat gesetzten strategischen Ziele gut erreicht haben. Nur teilweise erreicht sind sie bei der SBB. Alle drei Unternehmen stehen vor weiteren strategischen und operativen Herausforderungen.

Der Bundesrat hat an der gestrigen Sitzung die Leistungen von SBB, Post und Swisscom bilanziert und seinen Bericht über die Zielerreichung der Unternehmen an die Geschäftsprüfungs- und Finanzkommissionen der eidgenössischen Räte verabschiedet. Die Beurteilung der skyguide erfolgt jeweils separat, nämlich durch die Vorsteher des UVEK und des VBS. 

Im Einzelnen präsentiert sich die Zielerreichung von SBB, Post, Swisscom und skyguide wie folgt:

SBB: Güterverkehr belastet Gesamtbilanz

Die schwierige Situation von SBB Cargo belastet die gute Leistungsbilanz der Geschäftsbereiche Personenverkehr, Infrastruktur und Immobilien. Zwar konnte SBB Cargo die Verkehrsleistung im inländischen und internationalen Geschäft stark steigern; der finanzielle Rückschlag mit einem Jahresverlust von CHF 191.6 Mio. (CHF 89.1 Mio. operativer Verlust; CHF 102.5 Mio. Rückstellungen für geplante Restrukturierungsmassnahmen) bei guter Konjunktur war aber gross. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der SBB stehen vor der Herausforderung, die Verbesserung des Unternehmensergebnisses und die finanzielle Steuerbarkeit von SBB Cargo sicherzustellen sowie die Strategie zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Der Konzerngewinn der SBB von CHF 80.4 Mio. wurde wesentlich getragen durch die positiven Ergebnisse im Personenverkehr und bei den Immobilien. Im Personenverkehr konnte die Verkehrsleistung  dank guter Konjunktur und kontinuierlichem Angebotsausbau erneut gesteigert werden. Die Kunden sind insgesamt zufrieden und bei der Pünktlichkeit sind die Durchschnittswerte gut. Auf bestimmten Strecken braucht es aber weitere Anstrengungen, um den Verspätungen der Züge entgegenzuwirken. Die personellen Ziele sind erreicht. Die Mitarbeiterzufriedenheit ist auf zufrieden stellende 61% angewachsen und seit Anfang 2007 ist ein neuer Gesamtarbeitsvertrag in Kraft.  

Post: Gewinnsteigerung und Marktanteile im Kerngeschäft verteidigt

Die Post hat die vom Bundesrat gesetzten Ziele erreicht. Sie hat die Grundversorgung (Dienstleistungen des Post- und Zahlungsverkehrs) in guter Qualität und zu angemessenen Preisen erbracht. Die Zufriedenheit der Geschäfts- und Privatkunden konnte auf einem hohen Niveau gehalten werden. Trotz zunehmendem Wettbewerb in den geöffneten Bereichen vermochte die Post ihre Marktanteile im Kerngeschäft (Briefe, Pakete, Zahlungsverkehr und Postautodienste) zu halten. Die Post ist eine sozialverantwortliche Arbeitgeberin, was sich auch in den konstant guten Personalzufriedenheitswerten zeigt. Mit ihrer internationalen Strategie sichert die Post den Zugang zu internationalen Netzen und generiert in Nischenmärkten neue Einnahmequellen. Der Konzerngewinn wurde auf CHF 909 Mio. gesteigert und der Universaldienst konnte auch im vergangenen Jahr eigenwirtschaftlich erbracht werden. Der Bundesrat hat beschlossen, erstmals eine Gewinnausschüttung an den Bund im Umfang von CHF 300 Mio. vorzunehmen. Im Weiteren wird der Gewinn für die Sanierung der Pensionskasse Post sowie den Aufbau von Eigenkapital verwendet. 

Swisscom: Marktstellung behauptet

Die Swisscom AG hat die Erwartungen des Bundes im Jahr 2007 insgesamt erfüllt. Sie stellte die landesweite Grundversorgung mit Telekommunikationsdienstleistungen sicher, baute ihre Führungsposition auf dem Schweizer Markt weiter aus und steigerte trotz sinkender Preise den Umsatz, den Gewinn und die Arbeitsplätze im Schweizer Kerngeschäft leicht. Die Übernahme des italienischen Breitband-Netzbetreibers Fastweb generierte zusätzliches Wachstum. Die Investitionen in die Infrastruktur erreichten einen neuen Spitzenwert.

Swisscom steigerte den Reingewinn gegenüber dem Vorjahr um 8,8% auf CHF 2''071 Mio. Die Dividende wird von CHF 17 auf CHF 18 pro Aktie erhöht; zusätzlich wird eine Sonderdividende von CHF 2 pro Aktie ausgeschüttet. Trotz dieses erfreulichen Leistungsausweises, zu dem alle Konzerngesellschaften beigetragen haben, gelang es nicht, den Unternehmenswert zu steigern: die Swisscom-Aktie büsste im Verlauf des Berichtsjahres entgegen dem positiven Branchentrend über 4% an Wert ein. Seit dem Börsengang im Jahre 1998 hat Swisscom rund CHF 20 Mrd. an die Aktionäre ausgeschüttet, davon CHF 13,8 Mrd. an den Bund. Die diesjährige Ausschüttung an den Bund, der gegenwärtig 52% des Aktienkapitals von Swisscom hält, beträgt rund CHF 590 Mio. 

Skyguide: Ausrichtung auf den Single European Sky

Skyguide hat im vergangenen Jahr die Ziele des Bundesrates mehrheitlich erfüllt. Das Unternehmen vermochte trotz einer Verkehrszunahme von 6% gegenüber dem Vorjahr die Verspätungen bei den Überflügen auf dem Vorjahresniveau zu halten. Die  Abflugverspätungen auf den Flughäfen Genf und Zürich haben sich hingegen erhöht. Die Personalknappheit bei den Flugverkehrsleitern besteht weiterhin und hat Einfluss auf die Kapazität des Unternehmens. Das Ergebnis des Geschäftsjahres ist negativ und die Gebühren sind verglichen mit anderen Flugsicherungsunternehmen in Europa noch immer hoch. Skyguide erbringt nach wie vor in den Nachbarländern Flugsicherungsdienstleistungen, die nur zum Teil von diesen Ländern entschädigt werden.

Skyguide beteiligt sich aktiv an den laufenden Arbeiten in Europa zur Bildung von funktionalen Luftraumblöcken (FAB) im Rahmen des Projektes Single European Sky. Seit Ende 2006 arbeitet skyguide mit den Flugsicherungsunternehmen von Frankreich, den Benelux-Staaten und Deutschland an einem Projekt, das die Errichtung eines FAB Zentraleuropa zum Ziel hat.


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