Bundesrätin Doris Leuthard besichtigte einen Betrieb der Grünen Wirtschaft

Bern, 08.04.2013 - National wie international laufen grosse Anstrengungen für einen effizienteren und schonenderen Umgang mit den natürlichen Ressourcen. So hat der Bundesrat unlängst einen Aktionsplan für eine Grüne Wirtschaft beschlossen. Bereits heute gibt es Unternehmen, die Wertstoffe zurückgewinnen, erneut nutzbar machen und so Stoffkreisläufe schliessen. Bundesrätin Doris Leuthard hat am 8. April 2013 einen solchen Betrieb besucht.

In der Schweiz werden jährlich rund 120‘000 Tonnen elektronische und elektrische Geräte wie Computer, TV-Geräte oder Staubsauger gesammelt. Spezialisierte Firmen entfernen Schadstoffe, sortieren wiederverwertbare Stoffe aus und bereiten diese für den weiteren Gebrauch auf. Damit werden Kreisläufe geschlossen und wertvolle natürliche Ressourcen geschont. Das lohnt sich auch finanziell: Allein der Wert des gesammelten und wiederverwerteten Aluminiums belief sich im Jahr 2009 auf 136 Mio. Franken.

Geschlossene Stoffkreisläufe sind eines der Hauptziele des Aktionsplans Grüne Wirtschaft, den der Bundesrat am 8. März 2013 verabschiedet hat. Bundesrätin Doris Leuthard hat am 8. April 2013 die Elektronik-Recycling-Firma Immark AG in Regensdorf (ZH) besucht, welche dieses Ziel bereits umsetzt. «Hier werden für die Rohstoffgewinnung keine Landschaften grossflächig verändert oder Luft und Gewässer verschmutzt, wie dies etwa beim Kupferabbau leider oft der Fall ist», sagte die UVEK-Vorsteherin.

Grüne Wirtschaft als Marktchance

Nach ihrem Rundgang durch die Firma betonte Bundesrätin Leuthard: «Wirtschaften im Sinne einer Grünen Wirtschaft schont nicht nur die natürlichen Ressourcen, sondern längerfristig auch die finanziellen Mittel eines Unternehmens.» Zudem biete die Grüne Wirtschaft national und international Marktchancen: «Immark war die erste Schweizer Firma, die dank ihrem Know-How in China eine vergleichbare Elektronik-Recycling-Anlage aufbauen konnte. Für die weitere Entwicklung in den asiatischen Märkten ist diese Referenzanlage für die Immark AG von zentraler Bedeutung.»

Während im Bereich des Elektronikschrotts die Kreisläufe in der Schweiz mehrheitlich geschlossen sind, besteht in anderen Bereichen noch grosses Potenzial. Die Umweltministerin nannte als Beispiele die Rückgewinnung von Phosphor aus dem Klärschlamm oder die vermehrte Verwendung von Kies aus Aushubmaterial.

Grünes Wirtschaften zeichnet sich weiter aus durch Produkte mit einer verlängerten Lebensdauer (z.B. austauschbare statt fix installierte Verschleissteile) oder den Ersatz von umweltbelastenden durch umweltfreundliche Werkstoffe (z.B. klimaneutrales Holz statt energieintensiver Stahl und Beton). Zudem sind die Produkte so zu gestalten, dass sie über ihren ganzen Lebensweg gesehen möglichst wenig Ressourcen wie Energie, Wasser oder Material verbrauchen. Der Bundesrat will mit seinem Aktionsplan die Effizienz in diesem Bereich fördern.

Indirekter Gegenvorschlag in Arbeit

Der Bundesrat hat zudem beschlossen, die Massnahmen für eine Ressourcen schonende Wirtschafts- und Konsumweise in der Schweiz zu erweitern und das Umweltschutzgesetz (USG) entsprechend anzupassen. Er hat das UVEK beauftragt, eine Botschaft zu erarbeiten. Die vom Bundesrat geplante Revision des Umweltschutzgesetzes ist der indirekte Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft (Grüne Wirtschaft)» der Grünen Partei. Der Bundesrat begrüsst zwar die Stossrichtung der Initiative, erachtet sie jedoch als nicht umsetzbar und lehnt sie deshalb ab.


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