Bundesrätin Leuthard traf den Kronprinzen und Mitglieder der Regierung Saudi-Arabiens

Bern, 08.04.2014 - In Riad hat Bundesrätin Doris Leuthard während zwei Tagen mit mehreren Ministern der saudi-arabischen Regierung Gespräche geführt. Dabei wurde eine weitergehende Zusammenarbeit v.a. im Energie-, Wasser- und Transportbereich vereinbart. Zudem hat die UVEK-Vorsteherin dem Kronprinzen der saudischen Königsfamilie einen Höflichkeitsbesuch abgestattet und sich mit weiblichen Abgeordneten des Shura-Rates (Parlament) ausgetauscht.

Im Vordergrund des Treffens zwischen Bundesrätin Leuthard und dem Minister für Öl und Bodenschätze, Ali Al Nuaimi, stand die Umgestaltung der Energieversorgung der beiden Länder. Wie die Schweiz so ist auch Saudi-Arabien daran, den Anteil erneuerbarer Energien sowie die Energieeffizienz zu erhöhen. Um die Ölreserven auch kommenden Generationen zu sichern und die stabilisierende Rolle im Weltmarkt weiterzuführen, baut die Regierung insbesondere die Sonnenenergie aus. Der Minister erläuterte die Pläne und mögliche Kooperationen mit der Schweiz. Angesprochen wurden auch die internationalen Klimaverhandlungen. Der Minister zeigte sich zuversichtlich, dass 2015 ein weltweites Abkommen erreicht werden könne, sofern dieses flexibel und den Bedürfnissen aufstrebender Länder angepasst sei.

Im Gespräch mit Wirtschafts- und Planungsminister Muhammed Al Jasser erläuterten die beiden Minister die globale und nationale Wirtschaftslage. Minister Al Jasser betonte die Interessen Saudi-Arabiens an Schweizer Technologien in den Bereichen Energieeffizienz, Projektmanagement und Clean Technologies.

Hashem Yamani, der Präsident von K.A.Care - einer Regierungsorganisation, die sich mit der künftigen Förderung der nachhaltigen Energieversorgung Saudi-Arabiens befasst - erörterte die Pläne und Ziele im Aufbau der erneuerbaren Energien.

Mit Minister Abdullah Al Hussain, zuständig für Wasser und Elektrizität, wurden die Themen Wassernutzung und -verteilung diskutiert. Saudi-Arabien deckt den überwiegenden Teil seines Wasserbedarfs über Grund- und Meerwasser. Grosse Mengen an Wasser gehen beim Transport verloren. Die Verfahren zur Aufbereitung, insbesondere für die Entsalzungsanlagen, sind sehr energieintensiv. Deshalb ist das Land auch an effizienten Technologien interessiert, wie Schweizer Unternehmen sie anbieten. Bundesrätin Leuthard betonte den Wert des Wassers, dem die Schweiz mittels verursachergerechten Gebühren Rechnung trägt. Die beiden Minister kamen überein, zukünftig im Bereich Wasser in einem institutionalisierten Rahmen zusammenzuarbeiten.

Die Bedeutung von Verkehrsinfrastrukturen bildete den Schwerpunkt des Gesprächs mit Verkehrsminister Jubarah Eid Al Souraissary. Saudi-Arabien plant den massiven Ausbau seines Eisenbahnnetzes für den Güter- und Personenverkehr. Zur Bereitstellung ausreichender Kapazitäten für die rasch wachsende Bevölkerung sind auch Investitionen in städtische Netze und Metros vorgesehen. Der Minister zeigte sich zudem interessiert an einem vertieften Austausch im Bereich Sicherheit und Standards.

Auf dem Programm stand überdies ein Höflichkeitsbesuch beim Kronprinzen und Vizepremierminister Salman bin Abdulaziz Al Saud. Mit ihm tauschte sich die UVEK-Vorsteherin über die internationale Lage, die Rolle Saudi-Arabiens in der Region und des Golf Cooperation Councils (GCC) aus.

Bundesrätin Leuthard traf zudem mit weiblichen Mitgliedern des Shura-Rates - der beratenden Versammlung Saudi-Arabiens mit parlamentarischen Funktionen - zusammen. Seit 2013 nehmen auch Frauen Einsitz in dieses Gremium. Mit den Politikerinnen, hochqualifizierten Expertinnen, diskutierte die Bundesrätin über die Energieperspektiven der beiden Länder, die Rolle von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie über Umweltanliegen.

Am Ende ihres zweitägigen Arbeitsbesuchs zog Bundesrätin Leuthard folgende Bilanz: „Die Reise hat uns wertvolle Erkenntnisse über die zukünftigen Entwicklungen im Energie- und Infrastrukturbereich in Saudi-Arabien gebracht. Die geplanten Investitionen sind für Unternehmen mit Effizienzdienstleistungen besonders interessant." Die UVEK-Vorsteherin wurde daher auf dieser Reise von einigen Wirtschaftsvertretern begleitet.


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