SBB, Post und Swisscom haben Zielvorgaben des Bundesrats im Jahr 2016 insgesamt erreicht

Bern, 22.03.2017 - An seiner Sitzung vom 22. März 2017 hat der Bundesrat die Berichte über die Erreichung der strategischen Ziele der bundesnahen Unternehmen SBB, Post und Swisscom im Geschäftsjahr 2016 zuhanden der parlamentarischen Aufsichtskommissionen verabschiedet. Die Post und die Swisscom haben die strategischen Ziele erfüllt, die SBB hat sie insgesamt erreicht. Bei der SBB bleibt insbesondere die finanzielle Lage herausfordernd.

SBB: Ziele des Bundesrates insgesamt erreicht

Nach schwierigen Vorjahren fällt die Leistungsbilanz der SBB dieses Jahr wieder besser aus. Gut sind die Leistungsausweise von Immobilien und Personenverkehr. Die Verkehrsleistung im Personenverkehr ist weiter gewachsen: Der Regionalverkehr wuchs mit 4,0% (Vorjahr 2,8%) stärker als der Fernverkehr mit 1,5% (Vorjahr 1,5%). In beiden Segmenten nahm die Nachfrage in den Nebenverkehrszeiten stärker zu als in den Hauptverkehrszeiten. Bei der Pünktlichkeit der Züge und bei der Kundenzufriedenheit ist eine Zunahme auf hohem Niveau festzustellen. Im Infrastrukturbereich erforderten Betrieb und Erhalt der stark belasteten Infrastruktur erneut zusätzliche, durch die Leistungsvereinbarung 2013-2016 nicht gedeckte Unterhaltsarbeiten. Dies führte zu einem negativen Jahresergebnis von Infrastruktur Netz
(-123 Mio. CHF). SBB Cargo ist dank höherer Verkehrsleistung sowie Effizienzsteigerungen in die Gewinnzone zurückgekehrt: Das Jahresergebnis betrug 1 Mio. CHF (Vorjahr -22 Mio. CHF).

Die finanzielle Lage bleibt trotz einem Anstieg des Konzerngewinns auf 381 Mio. CHF (Vorjahr 246 Mio. CHF) herausfordernd. Die verzinsliche Nettoverschuldung stieg vor allem wegen dem Arbeitgebereinschuss zur Stabilisierung der Pensionskasse um 543 Mio. CHF auf 8,8 Mia. CHF und erreichte das 7,3-fache des EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen). Der Bundesrat erwartet eine Begrenzung der verzinslichen Nettoverschuldung auf das 6,5-fache des EBITDA.

Die personellen Ziele wurden erreicht. Die Ergebnisse der Personalumfrage sind besser als im Stimmungsbarometer vom Vorjahr. Die Zufriedenheit des Personals stieg von 64 auf 66 Punkte.

Post: Ziele des Bundesrates erreicht

Die Post hat auch im vergangenen Jahr die Grundversorgung mit Postdiensten und mit Dienstleistungen des Zahlungsverkehrs in guter Qualität und zu angemessenen Preisen erbracht. Die Gesamtzufriedenheit der Kunden mit der Post bewegt sich seit 2013 auf dem gleichen Niveau (80 von 100 möglichen Punkten). Die Marktanteile im Kerngeschäft (Briefe, Pakete, Zahlungsverkehr und Postautodienste) vermochte die Post zu halten. Bei den Briefen akzentuierte sich indes der Mengenrückgang (-3,8%). Zudem transportierte die Post erneut weniger Zeitungen (-2,4%). Der nach wie vor wachsende Online-Versandhandel führte zu einer Zunahme bei den transportierten Paketen von 5,7%.

Der Konzerngewinn 2016 ist mit 558 Mio. CHF um 87 Mio. CHF tiefer ausgefallen als im Vorjahr. Diese Abnahme gründet insbesondere auf den rückläufigen Sendungsmengen, dem Margendruck im Bereich der Logistik sowie dem Tiefzinsniveau. Alle Bereiche erzielten ein positives Ergebnis – mit Ausnahme des Bereichs „Poststellen und Verkauf“, der sich gegenüber dem Vorjahr markant verschlechtert hat. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die weiterhin nachlassenden Schaltergeschäfte (Briefe, Pakete und Zahlungsverkehr) sowie eine interne Verschiebung von Zuständigkeiten mit Auswirkungen auf die Aufwände und Erträge in den betroffenen Konzernbereichen. Die Dividendenausschüttung an den Bund beträgt wie in den Vorjahren 200 Mio. CHF.

Die Post engagiert sich stark für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und unterstützt die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden. Die Mitarbeiterzufriedenheit bewegt sich seit Jahren auf einem hohen Wert. Die Anzahl Ausbildungsplätze wurde auch im vergangenen Jahr weiter erhöht. Bei den Kooperationen und Beteiligungen ist die Rentabilität der Auslandgesellschaften noch immer deutlich tiefer als diejenige des Konzerns, gegenüber dem Vorjahr verbesserte sie sich jedoch leicht.

Swisscom: Ziele des Bundesrates erreicht

Der Markt für herkömmliche Telekommunikationsdienstleistungen (Festnetz-Telefonie, Mobilfunk, Breitband) ist zunehmend gesättigt und von einem intensiven Preiswettbewerb gekennzeichnet. Das führte bei Swisscom zu tieferen Umsätzen und Ergebnissen im Schweizer Kerngeschäft. Durch Kostenkontrolle und Wachstum in anderen Bereichen gelang es dem Unternehmen, diese Einbussen zu kompensieren, so dass der Nettoumsatz gegenüber dem Vorjahr annährend stabil blieb. Das Betriebsergebnis und der Reingewinn stiegen aufgrund von Sondereffekten im Vorjahr (Rückstellung wegen einer drohenden WEKO-Busse). Wachstum verzeichnete neben dem Fernseh- und dem IT-Lösungsgeschäft vor allem die italienische Tochtergesellschaft Fastweb, die ungeachtet der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Italien sehr erfolgreich wirtschaftete.

In der Schweiz investierte Swisscom erneut rund 1,8 Mrd. CHF in die Erneuerung und Erweiterung der Netz- und IT-Infrastruktur. Per Jahresende waren 3,5 Mio. Haushalte und Geschäfte an das Ultrabreitband-Netz (> 50 Mbit/s) angeschlossen, 600‘000 mehr als im Vorjahr. Die Abdeckung mit dem leistungsfähigen Mobilfunkstandard der 4. Generation (LTE) erreichte 99% der Bevölkerung. 2016 ging ausserdem das schweizweit erste, speziell auf die Bedürfnisse der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation («Internet of Things») zugeschnittene «Low-Power-Network» in den kommerziellen Betrieb über. Die Digitalisierung der gesamten ICT-Infrastruktur, die die schrittweise Ausserbetriebnahme der analogen Telefonzentralen ermöglicht, wurde zügig vorangetrieben.

Die Dividende beträgt unverändert 22 CHF pro Aktie. Die Ausschüttung an die Aktionäre beläuft sich insgesamt auf 1,14 Mrd. CHF, davon fliessen 581 Mio. CHF an den Bund.

Der Aktienkurs ging 2016 um 9,3% zurück. Entsprechend nahm der Unternehmenswert (Börsenkapitalisierung) um rund 2,5 Mrd. CHF ab. Dies ist jedoch vor dem Hintergrund des starken Auftriebs der Swisscom-Aktie in den Vorjahren zu betrachten. Der Unternehmenswert lag Ende 2016 immer noch um 5 Mrd. CHF höher als Ende 2011. 


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