Bundesrätin Leuthard am Drohnen-Kongress: «Schweiz nimmt in Forschung und Entwicklung von Drohnen Pionierrolle ein»

Bern, 26.06.2018 - Bundesrätin Doris Leuthard eröffnete heute einen vom UVEK und dem World Economic Forum (WEF) gemeinsam lancierten Drohnen-Kongress in Zürich. Sie betonte dabei die wichtige Rolle des Bundes und der Hochschulen für die Entwicklung der Schweizer Drohnenindustrie. Dank der pragmatischen Regulierung des Bundes, innovativen Köpfen und einer guten Vernetzung ist die Schweiz heute in der Drohnen-Technologie führend. Am erstmals durchgeführten, internationalen «Drone Innovators Network»-Treffen, das an der ETH Zürich stattfindet und von Präsenz Schweiz mitorganisiert wird, nehmen über 100 Gäste aus Politik, Forschung und Industrie teil, um die globale Entwicklung von Drohnen zu diskutieren und gemeinsam Strategien für die Zukunft zu entwickeln.

Dass das erste internationale «Drone Innovators Network»-Treffen in der Schweiz stattfindet, ist kein Zufall: Geht es um Forschung und Entwicklung von Drohnen, belegt die Schweiz weltweit einen Spitzenplatz. Dank innovativen Unternehmen und Hochschulen sowie einer pragmatischen Regulierung seitens der Behörden, welche die Bedürfnisse von Forschung und Entwicklung berücksichtigt, entstand in der Schweiz ein Umfeld, das für Start-ups, Unternehmen und Forschung gleichermassen attraktiv ist. «Der Bund hat die Entwicklung der Schweizer Drohnentechnologie von Anfang an in engem Kontakt mit der Forschung und Industrie begleitet. Dadurch nimmt die Schweiz heute in diesem Bereich eine Pionierrolle ein», betonte Bundesrätin Doris Leuthard in ihrer Rede zur Eröffnung des «Drone Innovators Network»-Treffens in Zürich. «Es lohnt sich, dass wir uns das grosse Potenzial weiter zunutze machen, das in der Drohnentechnologie steckt, und Austausch und Vernetzung entsprechend fördern.»

Derzeit sind in der Schweiz über 80 Unternehmen mit über 2500 Arbeitsplätzen im Drohnen-Bereich tätig. Schweizer Drohnen sind sehr breit im Einsatz: Vom Sicherheitsbereich über die Landwirtschaft bis hin zu medizinischen Transporten und humanitärer Hilfe in Krisenregionen leisten sie ihren Dienst. Die Schweizer Post bietet in Lugano seit 2017 den weltweit ersten Lieferdienst für kommerzielle Kunden an. Dabei werden Laborproben zwischen Spitälern transportiert. Inzwischen wurde auch in Bern ein entsprechendes Pilotprojekt gestartet. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) erarbeitete eine neue Methode zur zuverlässigen Beurteilung komplexer Risiken, die auf dem besten Weg ist, sich als globaler Standard zu etablieren. Die Flugsicherung Skyguide entwickelte ein voll digitalisiertes Luftraummanagement (U-Space), das 2017 in Genf mit internationalen Partnern erstmals in Europa erfolgreich getestet wurde. Die Schweizer Hochschulen sind mit ihren Projekten ebenfalls führend, wie die heutigen Vorführungen anlässlich des Drohnen-Anlasses an der ETH Zürich zeigten.

So kamen die Anwesenden des «Drone Innovators Network»-Anlasses, der in den Räumen der ETH Zürich am Hönggerberg stattfand, in den Genuss einer europaweiten Premiere: Zum ersten Mal wurde ein schweizweiter U-Space demonstriert. Es wurde gezeigt, wie dank U-Space eine Vielzahl an Drohnen sicher und effizient in den unteren Luftraum der Schweiz integriert werden kann. Dabei flogen Drohnen zwischen dem Zentrallabor Zürich, dem Gelände der ETH Zürich Hönggerberg sowie der Hirslanden Klinik in Zürich. Auch die Hochschulen präsentieren ihre Projekte vor Ort.

Am «Drone Innovators Network»-Anlass nehmen über 100 Gäste aus Politik, Forschung und Industrie sowie von Transportbehörden teil. «Es geht vor allem um den Zugang zum Luftraum», sagte Timothy Reuter, Head of Drones des World Economic Forum Centre for the Fourth Industrial Revolution. «Drohnen spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Rettung von Menschenleben, der Förderung der Ernährungssicherheit und dem Wirtschaftswachstum. Um diese Technologie weiterzuentwickeln, braucht es entsprechende Regulierungen. Wir haben das Drone Innovators Network ins Leben gerufen, um eine "community of government pioneers" zusammenzubringen.»

Um die führende Rolle der Schweiz als Innovations- und Technologiestandort zu unterstreichen, hat Präsenz Schweiz die Kampagne «Switzerland – home of drones» lanciert. Den Auftakt machte ein Auftritt Mitte Mai in Paris, die Schweiz wird künftig zudem in Las Vegas, Tokio und Dubai präsent sein. Die Kampagne ermöglicht es Forschung und Industrie, ihr Arbeiten international zu präsentieren.

Rolle der ETH Zürich

Die ETH Zürich ist eine der weltweit führenden technisch-naturwissenschaftlichen Hochschulen. 1855 gegründet, bilden heute 530 Professoren rund 20 000 Studierende - darunter 4100 Doktoranden - aus über 120 Ländern aus. 21 Nobelpreisträger haben an der ETH Zürich studiert, gelehrt oder geforscht. Seit 1996 sind aus der Hochschule 380 Spin-off-Firmen hervorgegangen.

Der ETH-Masterstudiengang Robotics, Systems & Control ermöglicht es seinen Absolventinnen und Absolventen, innovative und intelligente Systeme zu entwickeln. Auch Drohnen und Flugroboter sind Teil des Lehrplans. Das Autonomous Systems Lab und das Institut für Dynamische Systeme und Regelungstechnik, die von Prof. Roland Siegwart respektive von Prof. Raffaello D'Andrea geleitet werden, haben mit bahnbrechenden Technologien und einer Reihe erfolgreicher Spin-offs zur boomenden Drohnenindustrie beigetragen.


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