Die Zielerreichung der Post im Jahr 2004

Bern, 27.04.2005 - Die Qualität der Dienstleistungen der Post ist auch im siebten Berichtsjahr seit der PTT-Reform sehr hoch. Die Post hat alle vom Gesetz verlangten Leistungen in guter Qualität sowie eigenwirtschaftlich erbracht. Die finanziellen Ziele des Bundesrates wurden erfüllt. Die Kundenzufriedenheit konnte gehalten und namentlich bei den Geschäftskunden verbessert werden. Die Personalzufriedenheit ist auf einem guten Niveau stabil.

Mit der PTT-Reform 1998 wurde die Post ein rechtlich selbständiges Unternehmen. Gestützt auf das Postorganisationsgesetz (POG) hat der Bundesrat im Februar 2002 die strategischen Ziele 2002 bis 2005 für die Post verabschiedet. Demnach erstattet der Verwaltungsrat dem Bundesrat jährlich Bericht über die Erreichung der Ziele und unterbreitet ihm den Geschäftsbericht (inkl. Rechnungen des Stammhauses und des Konzerns) zur Genehmigung. Im Geschäftsjahr 2004 präsentierte sich die Post folgendermassen:

Vorgaben zur Grundversorgung erfüllt

Die Post hat alle vom Gesetz verlangten Universaldienste (Service public) in der ganzen Schweiz zu angemessenen Preisen und in guter Qualität erbracht. Die unabhängigen Kundenbefragungen haben erneut gute bis sehr gute Resultate ergeben. Insbesondere bei den Geschäftskunden konnten die Werte gesteigert werden. Kaufkraftbereinigt gehörte die Post im internationalen Vergleich bei der nationalen Brief- und Paketpost zu den günstigen Anbietern. Die Preise für die internationale Briefpost lagen im europäischen Mittel, bei der internationalen Paketpost zählte die Post zu den günstigeren Anbietern.

Gemäss Postgesetz erbringt die Post einen ausreichenden Universaldienst, bestehend aus Dienstleistungen des Post- und Zahlungsverkehrs. Die Dienstleistungen des Postverkehrs umfassen die Annahme, die Abholung, den Transport und die Zustellung von Sendungen in der Regel an allen Werktagen, mindestens aber an fünf Tagen pro Woche. Abonnierte Tageszeitungen werden an allen Werktagen zugestellt. Die Post gewährleistet den freien Zugang zu den Dienstleistungen des Universaldienstes. Dieser muss in allen Landesteilen nach gleichen Grundsätzen, in guter Qualität und zu angemessenen Preisen angeboten werden. Zudem wird die Post gesetzlich verpflichtet, ein flächendeckendes Poststellennetz zu betreiben.

Qualität

Die Zustellung innerhalb der vorgegebenen Fristen ist eine wichtige Messgrösse für die Qualität der Postdienstleistungen. Bei der Briefpost wurden erneut internationale Spitzenwerte erzielt, auch wenn die Laufzeit leicht rückläufig war. Bei der Paketpost gingen die Laufzeiten ebenfalls geringfügig zurück, was aber auch auf vorübergehende technische Störungen im September 2004 zurückzuführen ist.

Marktentwicklung

Der vollständig dem reservierten Bereich zugehörige Markt der adressierten Briefe hat im Jahr 2004 erneut abgenommen (A-Post: -4.6%; B-Post: -1%). Insgesamt reduzierte sich das Volumen der adressierten Briefsendungen um 59 Mio. (- 2%).

Im weiterhin schrumpfenden Gesamtmarkt für Zeitungen und Zeitschriften konnte die Post ihren Marktanteil halten.

Bei den Paketen vermochte die Post ihren Marktanteil trotz der vollständigen Liberalisierung des Paketmarktes seit 1. Januar 2004 leicht zu steigern (die Angaben basieren auf posteigenen Erhebungen).

Bei PostFinance wurden im Jahr 2003 die Hypothekarkredite sowie die Kredite für Kantone und Gemeinden eingeführt. Im Juni 2004 wurde die Produktpalette mit Kreditprodukten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ergänzt. PostFinance verfügt nun über ein vollständiges Angebot für das Retailsegment, wobei die Kreditprodukte in Kooperation mit der UBS angeboten werden.

Der Bereich Swiss Post International (SPI) musste im vollständig liberalisierten Export von Postdienstleistungen im Brief- und Paketsektor eine Abnahme der Marktanteile hinnehmen. Der Bundesrat erwartet, dass hier Massnahmen zur Steigerung der Marktanteile ergriffen werden.

Finanzielle Ziele

Der Konzern erzielte im Jahr 2004 bei einem Betriebsertrag von CHF 7’350 Mio. (Vorjahr: CHF 6’888 Mio.) einen Gewinn von CHF 837 Mio. (Vorjahr: CHF 366 Mio.). Dieser ausserordentliche Gewinnanstieg stützt sich im Wesentlichen auf folgende Sonderfaktoren im Jahr 2004: Erstens brachten die Preisanpassungen für die A- und B-Post, sowie die Neugestaltung der Dienstleistungsangebote für Privat- und Geschäftskunden bei PostFinance Mehreinnahmen von insgesamt rund CHF 220 Mio. Zweitens haben die weitergeführten Kapazitätsanpassungen und Optimierungsmassnahmen zu einem tieferen Personalbestand und Minderaufwendungen von rund CHF 130 Mio. geführt. Drittens verminderte sich der Vorsorgeaufwand auf Grund der im Vorjahr reduzierten Annahmen für die erwartete Lohn- und Rentenentwicklung um rund CHF 120 Mio.

Erstmals vermochten alle Segmente schwarze Zahlen zu schreiben. Die Grundversorgung wurde somit eigenwirtschaftlich erbracht und die Kosten für das Poststellennetz konnten vollständig aus eigenen Mitteln gedeckt werden.

Die vom Verwaltungsrat der Post beantragte Gewinnverwendung wurde vom Bundesrat genehmigt. Damit werden vom Reingewinn des Stammhauses von CHF 670 Mio. CHF 320 Mio. den Reserven des Stammhauses zugewiesen und CHF 350 Mio. als Arbeitgeberbeitragsreserve in die Pensionskasse der Post eingelegt. Der Bundesrat erachtet es als sinnvoll, dass die ungenügende Eigenkapitalausstattung der Post verbessert und ein Beitrag an die Pensionskassenproblematik geleistet wird.

Personelle Ziele

Die Untersuchung der Personalzufriedenheit (Gemessen auf einer Skala von 0 bis 100) durch ein externes Institut ergab einen Wert von 65 Indexpunkten (Vorjahr: 67). Obwohl die Personalzufriedenheit damit leicht gesunken ist, kann der erreichte Wert in einem Umfeld von zahlreichen Reformen und möglichen Verunsicherungen des Personals aber weiterhin als gut bezeichnet werden.

Kooperationen und Beteiligungen

Die Post zielt mit ihrer internationalen Strategie auf die Sicherung des Heimmarktes ab. Gleichzeitig sollen Umsatzverluste, die aufgrund der Marköffnung im Inland zu erwarten sind, zumindest teilweise kompensiert werden. Die Akquisitionstätigkeit verfolgte neben Wachstum im Ausland das Ziel, die Marktführerschaft in der Schweiz durch die Geschäftsausweitung in postnahen Tätigkeiten abzusichern. Die Konzerngesellschaften trugen 2004 insgesamt CHF 770 Mio. oder 10.5% (2003 CHF 475 Mio.; 6.9%) zum Betriebsertrag des Konzerns bei.

Um im verschärften Wettbewerb die Flexibilität zu erhöhen, die Kooperationsfähigkeit zu steigern und eine konkurrenzfähigere Kostenstruktur zu erreichen, hat sich die Post entschlossen, verschiedene Bereiche aus dem Stammhaus in Aktiengesellschaften im vollständigen Eigentum der Post auszulagern (ExpressPost per 1.1.2004 und Sicherheitstransporte (SecurePost AG) sowie Flottenmanagement (Mobility Solutions AG) per 1.1.2005).




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