Bundesrätin Simonetta Sommaruga beendet virtuellen Arbeitsbesuch in Kalifornien: «Eine sinnvolle Alternative»

Bern, 25.06.2021 - Als erstes Mitglied des Bundesrats hat UVEK-Vorsteherin Simonetta Sommaruga eine virtuelle Reise unternommen. Sie besuchte vom 21. bis 24. Juni 2021 mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel Kalifornien. Das Programm stand im Zeichen von Klima-, Energie- und Verkehrsthemen und umfasste die gängigen Elemente einer herkömmlichen Reise. So erhielt Bundesrätin Sommaruga Einblick in die Produktion von Zügen und informierte sich in der Natur über die Folgen des Klimawandels im US-Bundesstaat. Bundesrätin Sommaruga zog eine positive Bilanz des virtuellen Arbeitsbesuches: Der Pilotversuch habe funktioniert. Diese klimafreundliche Art des Reisens könne für gewisse Destinationen eine Option für die Zukunft sein.

Diese Premiere geht zurück auf die Corona-Pandemie, als viele Gespräche digital statt physisch stattfanden. Bundesrätin Sommaruga wollte die dabei gemachten Erfahrungen weiter entwickeln und ausloten, inwiefern virtuelles Reisen eine herkömmliche Reise ergänzen oder gar ersetzen kann. «Eine Stadt oder ein Land auf diese Art zu besuchen spart Zeit und schont die Umwelt», bilanzierte die UVEK-Vorsteherin. Alleine die Flugzeit von der Schweiz nach San Francisco und zurück hätte fast 24 Stunden gedauert. Dank den modernen Kommunikationsmitteln habe sie realistische Einblicke in die Situation vor Ort erhalten, konnte wie bei herkömmlichen Reisen Firmen besichtigen, an Diskussionen teilnehmen und sich virtuell in der Natur aufhalten: «Auch auf Distanz ist Vieles möglich», sagte Bundesrätin Sommaruga. Doch es gebe auch Nachteile: «Es fehlten die vertraulichen Gespräche.» Bei Konflikten müsse man sich direkt in die Augen schauen können.

Kalifornien: Mit Innovationen und privatem Engagement aus der Klimakrise 

Das zentrale Thema des Arbeitsbesuchs war der Klimawandel, von dem Kalifornien noch stärker betroffen ist als die Schweiz. So leidet der US-Bundesstaat unter immer längeren Trockenperioden, die zu Wassermangel und Ernteeinbussen in der Landwirtschaft führen. Auch wiederkehrende Wald- und Buschbrände schädigen die Natur und bedrohen die Bevölkerung. Über diese Folgen des Klimawandels informierte sich Bundesrätin Sommaruga bei einer virtuellen Besichtigung des Napa Valleys, das für seinen Wein bekannt ist. Die nach Kalifornien ausgewanderte Schweizer Winzerin Christina Lüscher schilderte in einem Film die Ausmasse der letztjährigen Feuer. Lüschers Weingut entging nur knapp den Flammen. Drohnenaufnahmen vermittelten einen Eindruck der Örtlichkeiten. Bundesrätin Sommaruga nahm im Anschluss an einer Diskussion mit Winzern und Klima-Experten teil. Dabei ging es um die Frage, wie der Weinanbau trotz Hitze, Feuer und Wasserknappheit auch in Zukunft möglich ist.

Kalifornien geht entschieden gegen den Klimawandel vor. Die Regierung investiert mehrere Milliarden US-Dollar in eine fossilfreie Energieversorgung und strebt an, bis 2045 klimaneutral zu werden. Über die Umsetzung dieses Ziels diskutierte Bundesrätin Sommaruga mit Eleni Koulanakis, der stellvertretenden Gouverneurin Kaliforniens, mit David Hochschild, dem Vorsitzenden der kalifornischen Energiekommission, und mit David S. Kim, dem Vorsitzenden der kalifornischen Verkehrskommission. Zur Sprache kam dabei auch das politische System des Bundesstaats, der wie die Schweiz eine direkte Demokratie mit Volksabstimmungen zu Sachfragen kennt. Zudem nahm die UVEK-Vorsteherin an einer Diskussion teil, die der Rolle des privaten Sektors beim Klimaschutz gewidmet war. Zu Wort kamen dabei Investoren, die Gründer von Schweizer Startups und Klimafachleute. Nicht nur der Staat, sondern auch private Personen und Teile der Wirtschaft engagieren sich gegen den Klimawandel; sie unterstützen mit Kapital Startups, die innovative Produkte und Dienstleistungen für eine klimafreundliche Zukunft entwickeln.

Schweizer Firmen sind auch bei der Dekarbonisierung des kalifornischen Verkehrs- und Logistikbereiches führend. Bundesrätin Sommaruga erhielt einen direkten Einblick in ein Montagewerk, das der Schweizer Zugbauer Stadler Rail 2019 in Salt Lake City (Utah) eröffnet hat. Stadler Rail unterstützt die Umstellung des Eisenbahnverkehrs in den USA von Diesel auf nicht-fossile Energiequellen. Die Thurgauer Firma entwickelt einen wasserstoffbetriebenen Personenzug, der ab 2024 in Kalifornien zum Einsatz kommen soll. In einer Schaltung an den Hauptsitz in Bussnang stellte Stadler Rail dieses Projekt vor. In einem virtuellen Austausch erläuterten zudem die Schweizer Logistik-Firmen Galliker und Kuehne + Nagel, wie sie mit Elektro- und Wasserstoff-Lastwagen CO2-Emissionen vermindern. Auf dem Programm stand auch ein Einblick in die Entwicklung der Technik beim Elektrofahrzeughersteller Tesla.

Bei den höchsten Bäumen der Welt 

Bundesrätin Sommaruga gewann zudem mit einem Film einen Eindruck vom Rotholzwald «Muir Woods», einem Schutzgebiet nördlich von San Francisco mit Mammutbäumen, den höchsten Bäumen der Welt. Zur Sprache kam dabei die ökologische und wirtschaftliche Bedeutung von Naturpärken.

Ihren virtuellen Arbeitsbesuch schloss Bundesrätin Sommaruga ab mit einer E-Bike-Fahrt durch San Francisco, welche sie in eine öffentliche Bibliothek führte. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich für Soziales; so verteilten sie in der Pandemie Lebensmittel an Obdachlose.

Hinweis an die Medienschaffenden: Der virtuelle Arbeitsbesuch von Bundesrätin Sommaruga wurde in einem Webdossier dokumentiert.


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