Bund und Branche wollen Schienengüterverkehr automatisieren

Bern, 28.09.2021 - Das Bundesamt für Verkehr (BAV), der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) und der Verband der verladenden Wirtschaft (VAP) haben sich darauf geeinigt, den Schienengüterverkehr abgestimmt auf die Entwicklungen in Europa zu modernisieren. Dies haben heute BAV-Direktor Peter Füglistaler und Branchenvertreter in Basel an einem Anlass zum «Jahr der Schiene» bekannt gegeben. Konkret sollen zum Beispiel alle Wagen und Lokomotiven mit der digitalen automatischen Kupplung ausgerüstet werden. Dies ermöglicht schlankere Betriebskonzepte, flexiblere Abläufe sowie eine schnellere und günstigere Zustellung. Ein wettbewerbsfähiger Schienengüterverkehr stärkt den Klimaschutz.

BAV-Direktor Peter Füglistaler hat die Absichtserklärung heute zusammen mit Branchenvertretern der Öffentlichkeit vorgestellt. Anlass war der Besuch des «Connecting Europe Express» – eines Sonderzugs der EU zum «Jahr der Schiene»  – in der Schweiz.

BAV, VöV und VAP wollen alle Wagen und Lokomotiven mit der digitalen automatischen Kupplung (DAK) ausrüsten. Heute müssen Güterwagen von Rangierarbeitern noch von Hand gekuppelt werden. Der Prozess ist aufwändig und mit Gesundheits- und Sicherheitsrisiken verbunden. Mit der DAK werden die Wagen und die Bremsleitungen innerhalb kürzester Zeit automatisch zusammengehängt. Zudem sollen die Fahrzeuge mit der DAK über Strom- und Datenleitung verbunden werden. Damit stehen die zur Fahrt nötigen Zugsinformationen sofort digital zur Verfügung. 

Der Schienengüterverkehr kann so produktiver und wettbewerbsfähiger werden, seinen Marktanteil steigern – und dadurch auch die Verlagerungspolitik und den Klimaschutz stärken. Mit den Arbeiten wird zudem den Anliegen der Motion Dittli (20.3221) Rechnung getragen, welche das Parlament gutgeheissen hat.

Das BAV wird nun mit Unterstützung von VöV und VAP die Grundlagen für Bundesrat und Parlament erarbeiten, damit der Bund die Migration zur automatischen Kupplung beschliessen kann. Dabei ist auch die Frage der finanziellen Förderung zu klären. 

Die Eisenbahnen, Wagenhalter und Verlader werden in die Arbeiten eingebunden. Diese werden zudem mit den Entwicklungen in Europa koordiniert. 


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