Positive Bilanz der guten Zusammenarbeit von Bund, Kanton und Gemeinde
Bern, 16.08.2024 - Rede von Bundesrat Albert Rösti, Medienanlass Verkehrsdrehscheiben
(Es gilt das gesprochene Wort)
Sehr geehrter Herr Regierungsrat Christoph Neuhaus
Sehr geehrter Herr Staatsrat Jean-François Steiert
Sehr geehrter Herr Stadtpräsident Alec von Graffenried
Sehr geehrter Herr Ständerat Matthias Zopfi
Sehr geehrter Ueli Seewer, Vizedirektor des ARE
Sehr geehrte Gäste und Vertreter der Bundesämter
Geschätzte Medienschaffende
Ich bin heute morgen mit dem Tram hierher gefahren. Das 9er-Tram fährt nur ein paar Schritte von meinem Büro entfernt.
Ich hätte aber auch das Velo nehmen können oder den Regionalzug ab dem Hauptbahnhof Bern - oder auch das Auto. Alle diese Verkehrsmittel hätten mich innert einer Viertelstunde von meinem Büro zuverlässig hierhergebracht.
Genau das ist die Stärke des Schweizer Verkehrssystems. Die einzelnen Verkehrsmittel und Verkehrsnetze sind miteinander verbunden. Sie ergänzen sich und unterstützen sich - und bilden so ein Gesamtsystem, das jeden Tag Höchstleistungen vollbringt.
Allein hier am Bahnhof Wankdorf, an dieser Verkehrsdrehscheibe, steigen an einem normalen Werktag knapp 16 000 Menschen in den Zug ein oder aus. Viele wechseln hier das Verkehrsmittel: Sie steigen vom Regionalzug aufs Tram um oder vom Bus aufs Velo. Und das ist nur der Alltagsbetrieb. Nach einem Heimspiel der Berner Young Boys zum Beispiel müssen von diesem Ort hier innert kürzester Zeit 30 000 Menschen sicher nach Hause reisen können. Wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann man sich kaum vorstellen, was dann hier los ist – und wie reibungslos alles funktioniert.
Wankdorf ist nicht nur eine wichtige Verkehrsdrehscheibe für den Grossraum Bern. Sie zeigt auch exemplarisch, was Verkehrsdrehscheiben leisten – für unsere Mobilität, aber auch für die Stadtentwicklung. Rund um die Drehscheibe Wankdorf wohnen 5000 Menschen und arbeiten 30 000 Beschäftigte, etwa hier im Gebäude der Post oder nebenan bei der SBB. Sie profitieren alle von einer hervorragenden Erreichbarkeit und der städtebaulichen Entwicklung durch die Verkehrsdrehscheibe.
Und darum sind auch wir heute hier, meine Damen und Herren. Das Programm Verkehrsdrehscheiben wurde vor drei Jahren vom Bund, den Kantonen, Städten und Gemeinden in Emmenbrücke lanciert. Es freut mich sehr, dass alle Partner heute wieder hier zusammengekommen sind, um Bilanz zu ziehen. Und diese Bilanz fällt sehr positiv aus.
Das Programm war als Anstoss zur Förderung von Verkehrsdrehscheiben gedacht. Und wenn es heute abgeschlossen wird, dann soll das nicht das Ende sein, sondern ein Anfang. Denn der Bund und die Partner haben in den letzten drei Jahren wertvolle Erkenntnisse darüber erarbeitet, wie Verkehrsdrehscheiben entwickelt werden müssen, damit sie optimal funktionieren.
Jetzt geht es an die Umsetzung in den Kantonen, Städten und Gemeinden. Ich danke unseren Partnern schon heute, dass sie Verkehrsdrehscheiben in ihre Planung aufnehmen. Der Bund hilft mit. Er kann solche Projekte im Rahmen der Agglomerationsprogramme finanziell unterstützen.
Warum sind dem Bund Verkehrsdrehscheiben so wichtig? Sie verknüpfen den privaten mit dem öffentlichen Verkehr und ermöglichen so, dass Menschen vom Land schnell und bequem in die Stadt gelangen und umgekehrt. Wie sie wissen, wohne ich im ländlichen Uetendorf und weiss aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, dass die Menschen auf dem Land gut an eine Stadt angebunden sind. Ich wollte schon als Nationalrat stets möglichst schnell im Bundeshaus sein. Und heute bin ich mehr denn je darauf angewiesen, schnell und bequem nach Bern zu kommen.
Tag für Tag reisen 300 000 Pendlerinnen und Pendler von ausserhalb in diese Stadt, um hier zu arbeiten, oder zur Schule zu gehen. Andere kommen nach Bern, um einzukaufen, ins Kino zu gehen oder in einem Restaurant etwas Gutes zu essen. Die gute Verkehrsverbindung zwischen ländlichen und urbanen Regionen in der Schweiz ist mir ein grosses Anliegen. Sie fördert den Zusammenhalt, und ist nicht zuletzt ein zentrale Grundlage für unsere Wirtschaft.
Auf dem Land, das wissen wir alle, ist das Auto für viele das bevorzugte Verkehrsmittel. In der Stadt hingegen ist dafür oft wenig Platz. Der öV, das Velo oder einfach die eigenen Füsse sind als Transportmittel in der Regel praktischer und schneller. Es braucht also Orte, um unkompliziert umzusteigen. Diese Orte sind Verkehrsdrehscheiben.
Meine Damen und Herren, die Umgebung Wankdorf ist auch direkt ans Autobahnnetz angeschlossen. Die A1 und Die A6 verlaufen nur wenige Meter von hier. Die Autobahnen sind ein zentraler Teil unseres Verkehrssystems. Doch an einigen Orten ist die Kapazitätsgrenze erreicht. Die Schweizer Stimmberechtigten werden im November über einen Ausbau verschiedener Autobahnteilstücke abstimmen. Eines davon ist das Teilstück zwischen Wankdorf und Schönbühl.
Dieser Ausbau ist wichtig, weil er Engpässe beseitigt und damit am Ende das ganze Verkehrssystem entlastet. Wir wollen aber nicht nur in die Autobahnteilstücke investieren. Gerade hier an der Verkehrsdrehscheibe Wankdorf will der Bund auch den Autobahnanschluss umgestalten, mit dem erklärten Ziel das städtische Strassennetz vom Stau zu entlasten. Parallel dazu sind hier auch Ausbauten für den Schienen-, den Velo- und den Fussverkehr geplant.
Ich habe immer gesagt, dass wir in der Schweiz nicht die Strasse und Schiene gegeneinander ausspielen dürfen. Sie ergänzen sich. Daher braucht es nicht nur funktionierende Verkehrsdrehscheiben, sondern auch ein gut ausgebautes Strassen- und Schienennetz.
Meine Damen und Herren, ich möchte allen Partnern und den Mitarbeitenden des Bundes herzlich für ihre wertvolle Arbeit in den letzten drei Jahren danken. Wir sind mit dem Programm Verkehrsdrehscheiben ein wichtiges Stück vorwärtsgekommen, um unser Verkehrssystem noch effizienter und widerstandsfähiger zu machen. Jetzt geht es an die Umsetzung in den Kantonen, Gemeinden und Städten, und ich bin zuversichtlich, dass diese Arbeit mit dem gleichen Engagement weitergeht wie bisher. Der Bund wird als zuverlässiger Partner seinen Beitrag leisten.
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