Eröffnung Limmattalbahn

Bern, 09.12.2022 - Rede von Bundesrätin Simonetta Sommaruga

Es gilt das gesprochene Wort!

 

Sehr geehrter Herr Präsident

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte und Gemeinden

Geschätzte Damen und Herren

Lieber Herr Hitzig, lieber Herr Gschwind

Wer mit dem Zug von Bern nach Zürich reist, schenkt den Gemeinden hier im Limmattal oft kaum Beachtung. Touristisch trumpfen andere Orte auf.

Nichts wäre aber verkehrter, als das Limmattal links liegen zu lassen. Ja ich möchte sogar sagen: So einen Lapsus sollte man unbedingt vermeiden…

Schliesslich ist Herr Hitzig hier in Dietikon aufgewachsen.

Das Limmattal steht darüber hinaus für den Beginn des öffentlichen Verkehrs in unserem Land: Vor 175 Jahren ist die «Spanisch-Brötli-Bahn» von Baden durch das Limmattal nach Zürich gefahren. Mit dem heutigen Tag – der Eröffnung der Limmattalbahn – knüpfen wir an diese öV-Tradition an. Ganz geradlinig ist diese Entwicklung zwar nicht gelaufen; nach dem Krieg setzte die Schweiz eine Weile lang begeistert aufs Auto. Aber inzwischen wissen wir:

Bahn und Tram sind unschlagbar effizient – und erst noch umweltfreundlich!

Ich bin darum stets gern mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs.

Die Limmattalbahn bringt Menschen zusammen. Sie erleichtert es Pendlerinnen und Pendlern, rasch und bequem zur Arbeit zu kommen. Sie entlastet die Gemeinden vom Autoverkehr und vom Lärm. Und sie fängt den Mehrverkehr auf, der durch die weitere Entwicklung hier im boomenden Limmattal zu erwarten ist.

Dank der Limmattalbahn können auch Siedlung und Verkehr besser aufeinander abgestimmt werden. Das ist raumplanerisch wichtig. Darum hat sich der Bund über das Agglomerationsprogramm an den Kosten beteiligt.

Wir haben hier nun auch eine attraktive Verkehrsdrehscheibe: Die Verbindungen Richtung Zürich-Altstetten sowie Killwangen sind mit S-Bahn und Ortsbussen gut vernetzt. Velo- und Fussverkehr wurden ebenfalls von Beginn an in der Planung mitberücksichtigt. Das Projekt der Limmattalbahn entspricht damit der Strategie des Bundes.

Ich bin mir aber auch bewusst: Es gibt nach wie vor eine gewisse Skepsis. Aus der Sorge heraus, dass solche Projekte womöglich das Wachstum befeuern. Und man damit allein gelassen wird. Es gehört darum zu den Aufgaben aller involvierten Akteure, das Limmattal behutsam weiterzuentwickeln. Und eine möglichst umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen – wie es unsere Bevölkerung auch auf nationaler Ebene will.

Auf die Umwelt achten, den öffentlichen Verkehr, die Bahn stärken: Das ist der Auftrag, den die Politik von der Bevölkerung mit dem Ja zur Alpeninitiative vor bald 30 Jahren erhalten hat. Darauf beruht seither unsere Verkehrspolitik.

Dass entlang der Strecke fast 1000 Bäume neu gepflanzt worden sind, kompensiert natürlich nicht für alle Eingriffe, die mit grossen Verkehrsprojekten verbunden sind. Es bezeugt aber, dass das Bewusstsein heute schon ein anderes ist als zu Zeiten der Autobahn-Euphorie. Und das stimmt mich optimistisch!

Die Testfahrten sind, so habe ich es mir sagen lassen, insgesamt gut gelaufen.

Und so steht der Stärkung es öV hier im Limmattal nichts mehr entgegen.

Ein allfälliger Lapsus während der Eröffnungsfahrt heute Abend beschränkt sich hoffentlich nur noch auf das Rahmenprogramm.

Ich bin aber guter Dinge, dass die Herren Hitzig und Gschwind ihr Bestes geben, um jeden Fauxpas zu vermeiden.

Ich danke Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, herzlich für Ihren Einsatz – und überbringe Ihnen die besten Wünsche des Bundesrats!


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