Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale NEAT

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Die NEAT ist das grösste Bauwerk in der Geschichte der Schweizer Eisenbahn. Mit drei neuen Basis-Tunneln und dem Ausbau der Zufahrtstrecken hat die Schweiz eine moderne Verbindung durch die Alpen geschaffen. Dank der NEAT können mehr Züge durch die Alpen fahren und sind schneller am Ziel. Dadurch stärkt die NEAT insbesondere die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene zum Schutz der Alpen.

Die NEAT besteht aus den drei Basistunneln: Lötschberg, Gotthard und Ceneri. Der Ceneri-Basistunnel ist als letzter Tunnel der NEAT seit Ende 2020 vollständig in Betrieb:

Die Karte zeigt, wo sich die drei Tunnel befinden.
Die drei Basistunnel in den Schweizer Alpen.
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Der Lötschberg-Basistunnel

Der Lötschberg-Basistunnel ist 34 Kilometer lang und wurde 2007 eröffnet. Er wurde auf dem grössten Teil der Strecke – zwischen Ferden und Mitholz – zweiröhrig ausgebrochen. Um Kosten zu sparen, wurde der Tunnel aber vorerst nur auf einem Drittel der Strecke zweispurig fertig ausgebaut.

Im Rahmen der laufenden Ausbauschritte hat der Bundesrat entschieden, dass der Lötschberg-Basistunnel durchgehend statt nur teilweise auf zwei Spuren ausgebaut werden soll. Damit werden zusätzliche Kapazitäten geschaffen und die Betriebsstabilität erhöht.

Der Gotthard-Basistunnel

Der Gotthard-Basistunnel ging im 2016 in Betrieb und ist mit 57 Kilometern der längste Bahntunnel der Welt. Die Bauzeit erstreckte sich auf 17 Jahre. Der bereits bestehende Gotthard-Bahntunnel von 1882, der zur bisherigen Bergstrecke gehört, wird für die lokale Erschliessung und den touristischen Verkehr weiter betrieben.

Der Gotthard-Basistunnel in Zahlen (auf Englisch)

16.01.2024

Gotthard-Basistunnel bewirkt deutliches Wachstum der Passagierzahlen bei der Bahn

Die neue Bahninfrastruktur auf der Gotthardachse hat die Verkehrs- und Raumentwicklung stark beeinflusst. Zu diesem Schluss kommt der neueste Bericht des Projekts «Monitoring Gotthard-Achse» (MGA) des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE). Die Bahnhöfe auf der Achse sind dank Investitionen stärker ausgelastet, die Nachfrage nach Bahnreisen ist gestiegen.

Der Ceneri-Basistunnel

Mit einer Länge von 15,4 Kilometern ist der Ceneri-Basistunnel das drittgrösste Bauprojekt der NEAT. Die Portale liegen im Norden in Camorino (Bellinzona) und im Süden in Vezia bei Lugano. Der Ceneri-Basistunnel wurde 2020 als letzter der drei NEAT-Tunnel eröffnet.

Mit den beiden Basistunneln Gotthard und Ceneri auf der Gotthard-Achse wird eine Flachbahn geschaffen und die Strecke um 30 km kürzer. Reisezeit und Kosten für den Güter- und Personenverkehr auf der Schiene können dadurch deutlich gesenkt werden.

Wichtigste Eckzahlen der drei Tunnel

NEAT – vom Plan zur Wirklichkeit

Von der Bergstrecke zur Flachbahn

Mit der NEAT entstanden Bahnstrecken, die ohne viel Höhenunterschiede die Alpen durchqueren. Die Steigungen und Kurvenradien dieser neuen Achsen sind vergleichbar mit Bahnstrecken im Flachland. Das hat zur Folge, dass die Distanzen kürzer, die Maximalgeschwindigkeiten höher und das Rangieren von Zugskompositionen überflüssig werden.

Die Grafik zeigt die Scheitelpunkte des Gotthard- und Ceneri-Basistunnels.
Der Scheitelpunkt der neuen Gotthard-Achse liegt auf 550 m. ü. M.
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Vorteile der NEAT für Personen- und Güterverkehr

Personenverkehr:

  • Verbesserte Verbindungen für Randkantone bzw. Tourismusdestinationen Tessin und Wallis
  • Kürzere Reisezeiten in verschiedene europäische Destinationen
    Beispiele Zeitgewinne:
    • Zürich-Lugano: rund 45 Minuten (1h 53 statt 2h 38 Minuten)
    • Lugano-Locarno: rund 25 Minuten (30 statt 55 Minuten)
       

Güterverkehr:

  • Erhöhung der verfügbaren Fahrmöglichkeiten (d. h. der Kapazitäten)
  • Fahrzeitgewinne
  • Fahrten mit schwereren und längeren Zügen möglich
  • Energieeinsparung
     

Eine moderne Flachbahn für den bedeutenden Nord-Süd-Schienengüterverkehr

Die NEAT ist das Herzstück des europäischen Schienengüterkorridors zwischen Rotterdam und Genua. Damit sie ihren vollen Nutzen ausspielen kann, müssen auch die Zufahrtsstrecken in Deutschland und Italien ausgebaut werden.

Die Grafik zeigt die Verbindungen zwischen Rotterdam und Genua.
Übersicht Güterverkehrskorridor Rotterdam-Genua
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Zukunft: Vollausbau Lötschberg-Basistunnel

Die zwei Röhren bei Frutigen
Mit dem Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels schafft der Bund die Voraussetzungen für den Intercity-Halbstundentakt zwischen Bern und dem Wallis.
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Der Bundesrat will den Lötschberg-Basistunnel bis ca. 2034 auf durchgehend zwei Spuren ausbauen. Damit werden zusätzliche Kapazitäten geschaffen und die Betriebsstabilität erhöht. Im Personenverkehr kann der durchgehende Halbstundentakt eingeführt werden. Zudem kann eine achtmonatige Totalsperrung des Basistunnels mit Umwegverkehr und negativen Auswirkungen für Bevölkerung, Tourismus und Wirtschaft vermieden werden.

Alptransit-Portal: Die NEAT und ihre Geschichte

Multimediales Online-Portal des Bundesarchivs und des Bundesamtes für Verkehr BAV: Neu zugängliche Texte, Quellen, Fotos, Filme und Visualisierungen zum grössten Verkehrsprojekt der letzten Jahrzehnte.

Alptransit-Portal

Zuständiges Bundesamt

Bundesamt für Verkehr BAV
Thema NEAT

https://www.uvek.admin.ch/content/uvek/de/home/verkehr/neat.html