Countdown Eröffnung Gotthard-Basistunnel

Bern, 01.06.2015 - Rede von Bundesrätin Doris Leuthard, 1. Juni 2015, Luzern

Sehr geehrte Frau Landammann Zgraggen, sehr geehrter Herr Zali

Sehr geehrter Herr Küng

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter aus Biasca und Erstfeld

Sehr geehrter Herr Meyer, sehr geehrter Herr Simoni

Sehr geehrte Damen und Herren

Heute in einem Jahr - am 1. Juni 2016 - können wir den Gotthard-Basistunnel eröffnen. Nach langer Planung und Arbeit - nach viel Staub, Schweiss und Strapazen dürfen wir dann alle feiern!

Es freut mich sehr, dass wir heute gemeinsam den Countdown zur Eröffnung dieses Jahrhundertbauwerks starten können.

Noch ein Jahr, dann wird der Gotthard-Basistunnel den Seikan-Tunnel in Japan als längsten Eisenbahntunnel der Welt ablösen!

Mit dem Tunnel schaffen wir eine neue, rasche Verbindung durch die Alpen

  • zwischen dem Kanton Uri und dem Tessin
  • zwischen der Deutschschweiz und der italienischsprachigen Schweiz
  • zwischen dem Norden und dem Süden Europas.

Dies festigt den Zusammenhalt der Schweiz und ist auch für Europa wichtig.

Die neue Flachbahn kann mit viel Tempo durch den Berg fahren.

Die Fahrzeit verkürzt sich damit beträchtlich.

Der Schienenverkehr wird gestärkt.

Davon profitieren sowohl der Güter- als auch der Personenverkehr:

  • Weil es kaum mehr Steigung hat, reicht künftig eine Lokomotive aus, um einen Güterzug zu ziehen. Und dank des neuen Tunnels gibt es mehr Kapazitäten, um die Güter auf der Bahn zu transportieren.
  • Für den Personenverkehr im Nord-Süd-Verkehr gibt es einen Zeitgewinn von einer halben Stunde - im Endausbau mit dem Ceneri erhöht sich dieser sogar auf eine Dreiviertelstunde: Die Fahrt von Zürich nach Mailand dauert dann nur noch 3 Stunden. Dank dem Tunnel wird auf der Nord-Süd-Achse der Halbstundentakt möglich.

Der Gotthard-Basistunnel ist aber noch mehr  -

L'importanza della galleria del San Gottardo va ben oltre:è l'elemento chiave della Nuova ferrovia transalpina, l'elemento portante della nostra politica di trasferimento del traffico. Di quest'opera approfitteranno non solo la Svizzera ma anche le regioni confinanti.

Il nostro Paese si trova al centro di uno dei principali assi di trasporto dell'Europa. Nell'area che circonda il San Gottardo, tra la Germania del sud e l'Italia del nord, vivono e lavorano più di 20 milioni di persone

La galleria di base rafforzerà la nostra posizione all'interno di questo spazio economico. Con il nuovo tunnel creiamo i presupposti affinché una parte del traffico, che continua ad aumentare, venga trasferita dalla strada alla rotaia. Ciò corrisponde alla volontà del popolo svizzero. 

Im Mittelpunkt der Eröffnung soll daher unsere Bevölkerung stehen - sollen all jene Menschen stehen, die den neuen Tunnel möglich gemacht haben:

  • In den beiden Eröffnungszügen, die am 1. Juni 2016 von Nord und Süd durch den Tunnel fahren, können Schweizerinnen und Schweizer Platz nehmen, die in einem Wettbewerb ausgelost werden. Dieser wird zu Beginn des nächsten Jahres durchgeführt.
  • Damit will der Bund der Bevölkerung danken, die 1992 die NEAT beschlossen hat - und die Schweizer Verkehrspolitik seither an der Urne mehrfach bestätigte.
  • Am Wochenende darauf wird die ganze Bevölkerung die Gelegenheit haben, durch den Tunnel zu fahren und im Kanton Uri und Tessin ein interessantes Programm zu erleben.
  • Die Festlichkeiten finden an beiden Portalen statt, um das Verbindende zu betonen.

Es freut mich daher sehr, dass wir Frau Landammann Heidi Z'Graggen aus Uri und den Tessiner Verkehrsdirektor Claudio Zali als Götti und Gotte für die beiden "Gottardo 2016"-Loks gewinnen konnten, die heute getauft werden.

Mit jedem Tag, der näher an die Eröffnung rückt, verstärkt sich das Kribbeln.

Bei aller Freude dürfen wir aber nicht vergessen:

  • Es bleibt noch einiges zu tun, bis das Bundesamt für Verkehr definitiv grünes Licht zur Eröffnung und Inbetriebnahme geben kann.
  • Im Tunnel müssen die letzten Arbeiten fertiggestellt werden und im Testbetrieb ist sicherzustellen, dass alles einwandfrei funktioniert.

Renzo Simoni und Andreas Meyer, die hier anwesend sind, haben mir versichert, dass wir gut im Fahrplan liegen. Ich nehme Sie gern beim Wort - und möchte alle Beteiligten ermuntern, im Schlussspurt nochmals alles zu geben: Die ganze Schweiz schaut Ihnen dabei zu!

Luzern war schon einmal Schauplatz für einen symbolträchtigen Auftakt: Ende Mai 1882, kurz nach Fertigstellung des ersten Eisenbahntunnels durch den Gotthard, machte sich der Eröffnungszug von hier aus nach Mailand auf.

Wer hätte damals gedacht, dass vier, fünf Generationen später eine Flachbahn durch den Berg verwirklicht werden könnte!

Die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels ist ein Meilenstein der Schweizer Verkehrspolitik. Er steht für unsere Innovationskraft, Präzision und Zuverlässigkeit. Darauf dürfen wir stolz sein - und ich möchte allen ganz herzlich danken, die sich dafür engagieren.

Fakten zum Gotthard-Basistunnel

- Länge: 57 km (längster Eisenbahntunnel der Welt)
- Bauzeit: 17 Jahre
- Tunnelkapazität: bis zu 260 Güterzüge sowie 65 Personenzüge pro Tag
- Zeitgewinn Zürich-Lugano nach Endausbau der Achse (ab 2019/2020): rund 45 Minuten
- Kosten des Gotthard-Basistunnels: 9,7 Mia. Franken (Preisstand 1998, exkl. Teuerung, MwSt. und Bauzinsen; effektive Gesamtkosten: 12,2 Mia. Franken)
- Kosten der gesamten NEAT mit Lötschberg-, Gotthard- und Ceneri-Basistunnel: 18,2 Mia. Franken (Preisstand 1998, exkl. Teuerung, MwSt. und Bauzinsen; effektive Gesamtkosten: gut 23 Mia. Franken)


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