Worum geht es? - Das Wichtigste in Kürze

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Wegen Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten muss der Gotthard-Strassentunnel immer wieder gesperrt werden.
Wegen Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten muss der Gotthard-Strassentunnel immer wieder gesperrt werden. © Keystone

Der Gotthard-Strassentunnel wurde 1980 eröffnet. Er verbindet Göschenen (UR) mit Airolo (TI) und garantiert eine ganzjährig verfügbare Strassenverbindung durch die Alpen. Aufgrund seines Alters muss er zwischen 2020 und 2025 umfassend saniert werden. Das bedingt eine längere Vollsperrung. Damit stellt sich die Frage, wie der Verkehr in dieser Zeit bewältigt werden kann.

Bundesrat und Parlament haben verschiedene Varianten geprüft. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile haben sie beschlossen, zuerst eine zweite, neue Röhre ohne Kapazitätserweiterung zu bauen und anschliessend den bestehenden Tunnel zu sanieren. So kann die Gotthard-Strassenachse auch während der Sanierung offen bleiben.

Diese Lösung kostet rund 2,8 Milliarden Franken. Darin enthalten sind nebst den Kosten für die zweite Röhre und die Sanierung des bestehenden Tunnels auch die Kosten für Überbrückungsarbeiten. Diese sind nötig, damit der bestehende Tunnel sicher betrieben werden kann, bis die neue Röhre fertig ist.

Mehr Sicherheit

Nach der Sanierung wird der Verkehr in beiden Röhren einspurig und richtungsgetrennt geführt. Damit sinkt die Unfallgefahr: Frontal- und Streifkollisionen können weitgehend verhindert werden. Ein Zwei-Röhren-System bietet im Brandfall ausserdem grössere Rettungs- und Überlebenschancen. Feuerwehr und Rettungsdienste sind rascher zur Stelle, da die Anfahrt über den Pannenstreifen oder die entleerte Röhre erfolgen kann.

Dauerhafte Lösung

Mit einer zweiten Röhre können auch künftigen Sanierungen besser bewältigt werden. Ohne zweite Röhre müsste der Tunnel alle 30 bis 40 Jahre für längere Zeit vollständig gesperrt werden – und zur Bewältigung des Verkehrs bräuchte es jeweils je einen Bahnverlad für Autos und Lastwagen, der anschliessend wieder abgebrochen werden müsste. Die Standorte für den Lastwagenverlad sind umstritten, Beschwerden absehbar. Mit einer zweiten Röhre erhält die Schweiz dagegen eine dauerhafte Lösung. Davon profitieren auch die kommenden Generationen.

Alpenschutz bleibt gewahrt

Die Kapazität des Tunnels wird mit der von Bundesrat und Parlament beschlossenen Lösung nicht erhöht. Das garantieren der Alpenschutzartikel in der Verfassung und eine im Gesetz neu eingebaute Schranke: Auch nach der Sanierung des Gotthardtunnels darf demnach stets nur eine Fahrspur pro Richtung offen sein. Zudem wird das seit 2001 praktizierte Dosiersystem für Lastwagen im Gesetz verankert. Es sorgt dafür, dass ein Mindestabstand eingehalten wird und nie zu viele Lastwagen im Tunnel unterwegs sind.

Was passiert bei einem Nein?

Bei einem Nein zur Lösung des Bundesrats müsste die Sanierung des heutigen Tunnels ohne zweite Röhre erfolgen. Das wäre sehr aufwendig und mit vielen Nachteilen verbunden: Da der Tunnel für die Sanierung gesperrt werden muss, bräuchte es zur Bewältigung des Verkehrs je einen Bahnverlad für Autos und Lastwagen. Eine solche Sanierung würde je nach Ausgestaltung 1,2 bis 2 Milliarden Franken kosten.

Für den Bahnverlad von Personenwagen müsste der bis 1980 genutzte Transport zwischen Göschenen und Airolo wieder eingerichtet werden. Zudem bräuchte es bei Göschenen und Airolo Warteräume. Für Lastwagen müsste zwischen Erstfeld und Biasca ein neuer Bahntransport durch den 2016 in Betrieb gehenden Gotthard-Basistunnel erstellt werden.
Die für die Verladeanlagen geeigneten Standorte sind umstritten. Mit Beschwerden ist zu rechnen. In den Kantonen Tessin und Uri ist die Skepsis gross, andere Kantone haben ebenfalls angekündigt, dass sie auf ihrem Gebiet keine Anlagen wollen..

Warum der Bundesrat ein Ja zur Sanierung mit zweiter Röhre empfiehlt 

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